Mit ihren zweihundert Quadratmetern Ausstellungsfläche ist die Hochschulgalerie der HBK Saar nicht sonderlich üppig bemessen. Doch ist ihre Lage exquisit. Die leichte Stahl- Holzkonstruktion ruht auf dem Sockel des ehemaligen Marstallgebäudes an der Keplerstraße und ergänzt das barocke Ensemble des Ludwigplatzes um eine moderne Note. Der 2010 nach Plänen der HBK-Professoren Detzler und Brandolini sowie des Büros Freese ausgeführte Bau ist der Endpunkt einer langen Planungsgeschichte. Treibende Kraft war dabei das Begehren der Kunsthochschule nach mehr Sichtbarkeit. In sehr direkter Übersetzung dieses Begehrens ist eine Vitrine entstanden, die sich bei Einbruck der Dunkelheit in eine verführerisch leuchtende Laterne verwandelt. Nach dem Aufstieg über den historischen Sockelbereich weden die Besucher durch die phänomenale Raumwirkung des Ausstellungsraum belohnt, der gleich einem Präsentierteller in den angrenzenden Stadtraum hineinragt. Der größflächig über Eck verglaste Pavillon lädt somit nicht nur zur Entdeckung der ausgestellten Werke ein, sondern bietet neue Ausblicke auf die Ludwigkirche und ihre Umgebung.