Das Musikquartier mit Hotel, Stadtplatz, Studienzentrum und Kammermusiksaal der Kronberg Academy gestaltet die Ankunftssituation an der S-Bahn-Endhaltestelle in Kronberg im Taunus neu. Das starke Gefälle des Grundstücks und die kleinteilige Umgebung führten zu einem topographischen Entwurfsansatz: Kammermusiksaal und Hotel erhielten Natursteinsockel, das Studienzentrum wurde in die Hangkante geschoben und tritt nur über eine steinerne Platzwand in Erscheinung. Steinwände erzeugen vom Bahnhof bis zum am höchsten gelegenen Kammermusiksaal einen Wechsel von offenen und gefassten Außenräumen. Eine gläserne Fuge trennt das Dach des Konzertsaals vom steinernen Sockel. Dadurch erhält das Gebäude eine pavillonartige Leichtigkeit, die vor allem von der höher gelegenen Parkseite das Erscheinungsbild prägt. Von dort gelangt man direkt ins gläserne Foyer, das den frei geformten, mit Holz ausgekleideten Konzertsaal umfließt und allseitig Einblicke in den Saal freigibt.
Die Jury
Das Zentrum des Ensembles bildet ein Kammerkonzertsaal, der von weiteren Baukörpern umgeben ist, in denen die Räumlichkeiten der zuvor über die Stadt verteilten Musikakademie untergebracht sind. Ergänzt wird das Ensemble durch ein Hotel. Akustische Aspekte führten zur Form des Konzertsaals, die für das äußere Erscheinungsbild gestaltgebend ist. Dies zeigt sich vor allem in der eigenwilligen, jedoch ausgewogenen Dachform. Darunter befindet sich das vollständig verglaste Foyer, das den Konzertraum umgibt. Der steinerne Sockel, der zur Hälfte im ansteigenden Gelände verschwindet, nimmt die dienenden Funktionen auf. Die Jury würdigt die formvollendete Übersetzung von Topografie, Typologie, Akustik und Materialität in ein herausragendes Beispiel eines Konzerthauses.