Juryurteil:
Mit dem neuen Speisesaal entsteht, wie von den kirchlichen Bauherren gewünscht, ein Ort der besonderen Kommunikation. Seine Lage im Gefüge und freiraumlichen Kontext hat eine zentrale Rolle und wirkt identitätsstiftend für das theologische Zentrum. Dies erreicht der Speisesaal durch eine beeindruckende Klarheit im architektonischen Ausdruck. Die Kubatur, Maßstäblichkeit, Integration der Topographie des bewegten Geländes lässt somit einen Ort entstehen, der in seiner Gestalt, den Proportionen ein helles Spiel von innen und außen definiert. Die Wahl des Materials, die Addition der Wandelemente auf einem steinernen Sockel, die Öffnung des Saals durch die kraftvollen Holzträger zeigen eine insgesamt sehr gelungene Kombination und Ergänzung des theologischen Zentrums. Die architektonischen und konstruktiven Details überzeugen. Sie produzieren sowohl Ruhe nach innen als auch nach außen.
Die gleichmäßige Reihung der Fassade und die Addition wiederkehrender Gestaltelemente sprechen zwar für eine starke Eigenständigkeit des Neubaukörpers, sie überformen jedoch nicht die Maßstäblichkeit und den Zusammenhang der alten prägenden Teile des theologischen Zentrums. Der besondere Beitrag des Speisesaals liegt nach Ansicht der Jury darin, den Kontext der architektonischen Prägungen der Umgebung aufgenommen zu haben und einen eigenständigen architektonischen Ausdruck zu schaffen.