Veranstaltung

20. Feb 2024, 19:00

Architektur des Essener Südwestfriedhofs

Vortrag von Robert Welzel über Neues Bauen

Foto: Oliver Wölbern
Foto: Oliver Wölbern
Robert Welzel lebt und arbeitet in Essen. Er publiziert und referiert regelmäßig zur Esse-ner Stadt- und Architekturgeschichte

Am 20. Februar 2024 lädt der BDA Essen um 19 Uhr zum Vortrag von Robert Welzel ein. Welzel ist Vorstandsmitglied des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen und spricht über die denkmalgeschützte Architektur des Südwestfriedhofs in Essen-Fulerum. Was die Architektur als wichtiges Essener Beispiel für Neues Bauen auszeichnet, erklärt der Experte für Essener Architekturgeschichte in seinem Vortrag.

Südwestfriedhof
Erste Planungen für den heute flächenmäßig zweitgrößten Friedhof der Stadt samt Gebäudeensemble wurden bereits 1914 vom Essener Stadtplaner Robert Schmidt (1869-1934) erarbeitet. Die Friedhofsbauten entstanden allerdings erst 1925 bis 1929 nach Plänen des Essener Baudezernenten Ernst Bode (1878-1944). „Zu den erforderlichen Gebäuden gehörten neben der Einsegnungshalle, Leichenzellen und dem Krematorium auch Läden, Wohnungen und Büros,“ weiß Welzel und stellt heraus: „Noch heute gehören die Innenräume zu den bedeutendsten Interieurs des Neuen Bauens im Ruhrgebiet.“ Anhand von Bauplänen, historischen Innenansichten und aktuellen Fotografien wird der Referent das Gesamtkunstwerk des Südwestfriedhofs in seinem Vortrag erlebbar machen. Dies schließt auch die während der NS-Zeit teilweise zerstörten Kunstwerke des Bildhauers Will Lammert (1892–1957) ein.

Foto: Robert Welzel
Foto: Robert Welzel
Die von 1925 bis 1929 geplante und umgesetzte Architektur des Südwestfriedhofs in Essen-Fulerum ist ein wichtiges Beispiel des Neuen Bauens und setzte Standards für die Friedhofsarchitektur der nächsten Jahrzehnte

Neues Bauen
Neues Bauen beschreibt eine Architekturbewegung und städtebauliche Tendenz, die sich in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis in die Zeit der Weimarer Republik (1910er bis 1930er Jahre) etablierte. Den Begriff Neues Bauen prägte der Architekt Erwin Gutkind mit dem Titel seines 1919 publizierten Fachbuches „Neues Bauen. Grundlagen zur praktischen Siedlungstätigkeit“. Den Architekturschaffenden ging es darum, Architektur zu rationalisieren und zu typisieren, neue Werkstoffe und Materialien einzusetzen und durch sachlich-schlichte Innenausstattungen eine neue Form des Bauens zu entwickeln. Dies gilt auch für das Gebäudeensemble des Südwestfriedhofs. „Der in den 1920er Jahren für die Umsetzung der Architektur verantwortliche Essener Baudezernent Ernst Bode berücksichtigte funktionale Aspekte und entwickelte eine von der Neuen Sachlichkeit geprägte Formensprache“, unterstreicht Welzel und betont abschließend: “Die Architektur setzte Standards für die Friedhofsarchitektur der kommenden Jahrzehnte.“

Die Veranstaltung findet im Forum Kunst und Architektur, Kopstadtplatz 12, in Essen statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ort

Forum Kunst & Architektur
Kopstadtplatz 12
45127 Essen
http://www.forumkunstarchitektur.de/
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