Veranstaltung

12. Apr 2022, 19:00

Tradition als Ressource nutzen

Vortrag des Essener BDA-Architekten Heinz-Georg Guth

Foto: Julia Sellmann
Foto: Julia Sellmann
Heinz-Georg Guth ist Architekt, Mitinhaber und Geschäftsführer des 1949 gegründeten Essener Büros Nattler Architekten

Am 12. April 2022 lädt der BDA Essen um 19 Uhr zum Vortrag von Heinz-Georg Guth ein. Der BDA-Architekt ist Mitinhaber und Geschäftsführer des 1949 gegründeten Essener Büros Nattler Architekten. 52 Architekturschaffende arbeiten hier an der Schnittstelle zwischen Shopping-Architektur, Orten für Bildung und Wohnen oder Kultur. Sie begleiten Bauwerke von der ersten Skizze bis zur Schlüsselübergabe. Projekte, wie das Museum Draiflessen der C&A-Familie in Mettingen oder die Universität in Siegen. Wie Tradition in der Architektur als Ressource genutzt werden kann, erklärt Guth in seinem Vortrag am Beispiel der beiden Bauten.

Wahrzeichen mit Strahlkraft
Alt und neu sind klar definierte Gegensätze. „In der Architektur können sie indes wertvolle, neue Verbindung eingehen“, unterstreicht Guth und verweist auf das Beispiel der kürzlich abgeschlossenen Modernisierung der Siegener Universität. Ein Wahrzeichen mit Strahlkraft sei hier entstanden, „das Lust aufs Forschen weckt und ein modernes Arbeitsumfeld für Studierende bietet.“ Eine symbiotische Verbindung aus Alt und Neu schafft obendrein der Neubau der Draiflessen Collection für die C&A-Familie Brenninkmeijer im Tecklenburger Land. Hier kombinierte das Architektenteam von Nattler das historische Herrenhaus, das C&A zugleich als erste Nachkriegsproduktionsstätte diente, mit neuer, lichtdurchfluteter Museumsarchitektur. „Beide NRW-Projekte belegen beispielhaft, wie es gelingt, Ressourcen zu schonen und Bestandsbauten in die Moderne zu führen“, betont Guth. Maßgeblichen Anteil am Erfolg dieser Bauvorhaben hätten dabei neben der rund 70-jährigen Erfahrung des Büros vor allem das Engagement und das Know-how der oftmals langjährigen Mitarbeitenden. Sie blicken gern über den Tellerrand, lassen sich seit jeher von amerikanischen Vorbildern inspirieren und nutzen Tradition als wirksame Ressource für Erneuerung und Wandel der eigenen Architektur.

Foto: Henning Rogge
Foto: Henning Rogge
Der Museumsneubau der Draiflessen Collection in Mettingen verbindet Altes und Neues, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit. „Bei aller Komplexität und Flexibilität, die ein Museum braucht“, sagt Heinz-Georg Guth, „ist Draiflessen in erster Linie ein Ort zum Wohlfühlen, eine Oase.“

Traditionsbewusst und technikaffin
Wenn das Büro Nattler Architekten auf seine über 70-jährige Historie zurückblickt, dann sind es neben vielen weiteren Bauaufgaben eindrucksvolle, rund vier Millionen Quadratmeter Verkaufsflächen für C&A-Häuser, die das Architektenteam seither geplant hat. Gemeinsam mit dem BDA-Architekten Thomas Höxtermann leitet Guth das Büro seit 2016. Mit seinem Einstieg als Mitarbeitender von Nattler Architekten im Jahr 1993, widmet sich der technikaffine Architekt vornehmlich den Themen Digitalisierung und Prozessoptimierung rund ums Planen und Bauen. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir beim Nutzen modernster 3D- und BIM-Modellierungstechnologie zu den Vorreitern gehören“, bekräftigt der Architekt und hebt insbesondere das gesamte Nattler-Team hervor, das diese digitale Arbeitsmethode bereits seit 2007 in vielen Projekten digital umsetzt. „Denn gute Architektur entsteht nur gemeinsam“, weiß Guth.

Die Veranstaltung findet im Forum Kunst und Architektur statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.

Ort

Forum Kunst & Architektur
Kopstadtplatz 12
45127 Essen
http://www.forumkunstarchitektur.de/
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